Leinenführigkeit üben - 10 Tipps

Gute Leinenführigkeit bedeutet, dass Dein Hund gelernt hat, an der lockeren Leine neben Dir zu laufen, ohne daran zu ziehen. Er hat gelernt, sich trotz diverser Umwelteinflüsse, auf Dich zu konzentrieren und Dir seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken.

Wenn Du deinen Hund bereits im Welpenalter an die Leine gewöhnst, stehen Deine Chancen gut, dass er sich mit ihr anfreunden und akzeptieren kann, von Dir geführt zu werden. Doch keine Sorge. Auch älteren Hunden ist Leinenführigkeit mit ein paar Tricks und guten Tipps beizubringen, die wir Dir am Ende dieses Textes noch einmal zusammengefasst haben.

Weshalb ist gute Leinenführigkeit so wichtig?

Stell Dir vor, Du gehst mit Deinem Hund an einer stark befahrenden Straße entlang. In solchen Situationen ist es wichtig, dass Dein Hund sich auf Dein Kommando hin voll und ganz auf Dich konzentrieren kann. In einer potentiell gefährlichen Situation ist unkontrolliertes Ziehen an der Leine dringend zu vermeiden.

Es kann immer wieder vorkommen, dass ihr euch in einer Alltagssituation befindet, in der Du dich darauf verlassen können musst, dass Dein Hund auf keinen Fall zieht. Das muss nicht an einer stark befahrenen Straße sein. Das kann in einem Geschäft oder in einer Tierarztpraxis sein, in einem Restaurant oder in einem Park, in dem Hunde nur an der kurzen Leine geführt werden dürfen.

Leinenführigkeit gibt nicht nur Dir, sondern auch Deinem Hund Sicherheit. Dein Hund vertraut Dir, er lässt sich von Dir führen. Außerdem bedeutet fehlendes Ziehen einen stressfreien Spaziergang für euch beide, denn auch für Deinen Hund ist das Zerren an der Leine keinesfalls entspannt.

Leinenführigkeit trainieren - darauf solltest Du achten

Die Antwort auf die Frage, wie Du deinen Hund am besten trainieren kannst, richtet sich nach individuellen Faktoren. Hier spielen das Alter, der Charakter und der Gesundheitszustand eine wichtige Rolle.

Welpen und alte Hunde sind schneller erschöpft und benötigen regelmäßige, aber eher kürzere Trainingseinheiten, die Du in den Alltag einbaust. Lege die Trainingszeiten so, dass Dein Hund bereits ausgelastet ist. Du brauchst seine volle Aufmerksamkeit, um die Leinenführigkeit zu trainieren.

Beende die Übungseinheit immer mit einem Erfolgserlebnis. Ein Leckerli und eine ausgiebige Krauleinheit zeigen Deinem Hund, dass es sich bei der Leinenführigkeit nicht um etwas Schlimmes handelt und das Du ihm nicht böse bist, wenn etwas nicht beim ersten Mal gelingt. So lernt er gleichzeitig, sich auf die nächste Runde zu freuen.

Welpe Leinenführigkeit beibringen

Welpen finden ihre Umgebung besonders interessant. Oft sogar viel interessanter als das, was sie gerade lernen sollen. Bevor Du deinem Welpen die Leinenführigkeit beibringst, solltest Du in euren eigenen vier Wänden damit anfangen, Deinen Welpen an die Leine zu gewöhnen. Klappt das, könnt ihr euch immer weiter steigern. Vom Garten, auf die Straße und von da aus immer weiter von der vertrauten Umgebung entfernt.

Kleine Schritte zu machen ist wichtig. Verlangst Du zu viel von Deinem Vierbeiner, seid ihr am Ende beide frustriert. Viel schöner ist es, jeden kleinen Erfolg zu feiern. Also setze Dir lieber kleine Etappenziele, die ihr gemeinsam erreichen könnt. Der Spaß an der Sache steht immer im Vordergrund. Dein Hund sollte das Training nicht als Zumutung, sondern als etwas empfinden, an dem es sich lohnt, konzentriert teilzunehmen.

Wichtig ist, dass ihr das Laufen an der Leine regelmäßig übt. Wenn Du merkst, dass Dein Hund Schwierigkeiten hat, sich auf Dich zu konzentrieren, verkürze die Übungseinheiten und baue sie langsam auf. Manchen Hunden fällt es schwerer, anderen leichter, die Umwelteinflüsse auszublenden und sich minutenlang zu konzentrieren.

So könnt ihr die Leinenführigkeit üben

Der "Richtungswechsel" ist die bekannteste und am häufigsten angewendete Übung, um dem Hund die Leinenführigkeit beizubringen. Dabei handelt es sich um eine Technik, die zum Einsatz kommt, wenn der Hund am der Leine zieht. Sobald die Leine unter Spannung steht, wechselst Du die Richtung. Damit signalisierst Du, dass Du die Richtung angibst und das Ziehen an der Leine nicht tolerierst.

Du kannst Deinen Hund durch ein Kommando auf den kommenden Richtungswechsel hinweisen. Diese Methode erfordert ein genaues Timing, bewirkt jedoch, dass Dein Hund sich schnell wieder auf Dich konzentriert und das Ziehen aufgibt.
Eine weitere Übung, die die Leinenführigkeit unterstützen soll, ist das Stehenbleiben. Zieht Dein Hund an der Leine, bleibst du stehen. Dein Hund merkt, dass etwas nicht stimmt und soll, am besten mit Hilfe eines Kommandos, zu Dir zurückkommen. Blickkontakt wird mit einem Leckerli belohnt. Erst, wenn die Leine wieder schlaff und Dein Hund auf Dich konzentriert ist, setzt ihr euren Weg fort.

Egal, um welche Übung es sich handelt, Du darfst nicht vergessen, Deinem Hund zu signalisieren, wenn er etwas gut gemacht hat. Lob und Leckerli motivieren Deinen ihn und fördern den Lernprozess.

Wenn Du das Gefühl hast, die Übungen helfen euch nicht weiter oder Du wünscht Dir Hilfe, such nach einer Hundeschule in der Umgebung und lass Dir dort weiterhelfen.


Welche Leine eignet sich am besten für die Leinenführigkeit beim Hund?

Nicht jede Leine eignet sich, um die Leinenführigkeit beim Hund zu trainieren. Flexi-Leinen, Schleppleinen oder Leinen, die nicht gut in der Hand liegen, erschweren Dir, die Kontrolle zu behalten.

Die Leine darf nicht zu lang sein. Empfohlen wird eine maximale Länge von zwei Metern.

Eine verstellbare Führungsleine eignet sich am besten, um Deinen Hund an die Leine und die Leinenführigkeit zu gewöhnen. Sie ist speziell auf die Anforderungen der Hundeerziehung ausgelegt und sollte daher bei der Grundausstattung nicht fehlen.

Da es immer mal vorkommen kann, dass Dein Hund stark zieht, solltest Du Dich für eine Leine entscheiden, die gut in der Hand liegt. Zu glattes Material, das Dir aus den Fingern rutschen kann, ist genauso wenig geeignet wie eine Leine ohne Handschlaufe. Die Schlaufe sorgt für den optimalen Griff und die Kontrolle über Deinen Hund.

10 wertvolle Tipps und Tricks für Dich und Deinen Hund

Wir haben zehn Tipps und Tricks für Dich zusammengetragen, die Dir dabei helfen sollen, die Leinenführigkeit beim Hund zu trainieren.

1. Beginne in einer reizarmen Umgebung

Je weniger Ablenkung sich Deinem Hund bietet, desto besser kann er sich auf Deine Anweisungen konzentrieren.

2. Verbinde die Leine mit etwas Positivem

Zugegeben, nicht alle Hunde sind Leinenfans, aber Du kannst Deinen Vierbeiner an die Leine gewöhnen, indem Du sie mit etwas verbindest, an dem Dein Hund Freude hat. Leine ihn zum Beispiel an, um mit ihm zu spielen oder um ihm einen besonderen Leckerbissen zu servieren.

3. Achte auf die Signale Deines Hundes

Niemand kennt Deinen Hund so gut wie Du. Achte auf seine Körpersprache und auf die Signale, die er Dir gibt. Wenn er sich nicht mehr konzentrieren kann, ist es völlig in Ordnung, das Üben zu beenden und ihm eine Pause zu gönnen.

4. Führe Kommandos ein

Kommandos geben Deinem Hund Sicherheit. Worte wie "Stopp" oder "Halt", die Deinem Hund anzeigen sollen, dass er nicht an der Leine ziehen soll, helfen euch beiden, miteinander zu kommunizieren.

5. Bleib spannend

Um die Aufmerksamkeit Deines Hundes auf Dich zu ziehen, musst Du manchmal kreativ werden. Bleib interessant und bau auf Spaziergängen an der Leine auch mal andere Übungen ein, für die sich Dein Hund eine Extrabelohnung abholen kann.

6. Lasst euch Zeit

Du wünscht dir schnelle Erfolge und entspannte Gassirunden, aber Dein Hund muss sich noch an die Leine gewöhnen. Mit Schimpfen oder Ziehen kommst Du nicht nur nicht ans Ziel, Du vermittelst Deinem Hund auch Deine Frustration. Geduld und Spaß sollten immer im Vordergrund stehen.

7. Definiere die Trainingszeit

Dein Hund muss wissen, dass es jetzt um die Leinenführigkeit geht. Er muss klar zwischen einem normalen Spaziergang und eurer Übungsrunde unterscheiden können. Lege ihm zum Bespiel statt des üblichen Halsbandes ein Geschirr an, wenn es ans Training geht.

8. Wähle die richtige Leine

Investiere in eine gute Leine, die eure Bedürfnisse erfüllt. Eine maximale Länge von zwei Metern und eine Handschlaufe ermöglichen zielführende Übungen.

9. Welpe Leinenführigkeit beibringen

Umso eher ihr damit beginnt, die Leinenführigkeit zu trainieren, desto besser! Mach das Training von Beginn an zur Gewohnheit. Aber achte darauf, Deinen Welpen nicht zu überfordern.

10. Feiere die kleinen Erfolge

Ein paar Sekunden Blickkontakt oder das sofortige Hören aufs Kommando. Sobald Dein Hund das tut, was Du von ihm willst, folgt die Belohnung. Dein Hund verknüpft sein Verhalten mit Deiner Reaktion und lernt umso besser, was von ihm verlangt wird.

Die Rolle der Umgebung bei der Leinenführigkeit beim Hund


Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Bedeutung der Umwelt, in der das Training zur Leinenführigkeit stattfindet. Die Umgebung, in der du mit deinem Hund übst, kann einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg des Trainings haben.

Beginne das Training idealerweise in einer reizarmen Umgebung, in der es weniger Ablenkungen gibt. Dies ermöglicht es deinem Hund, sich besser auf deine Anweisungen zu konzentrieren und das gewünschte Verhalten schneller zu erlernen.

Nachdem dein Hund die Grundlagen der Leinenführigkeit verstanden hat, ist es wichtig, das Training in unterschiedlichen Umgebungen fortzusetzen. Führe deinen Hund schrittweise in Umgebungen mit mehr Ablenkungen ein, wie belebte Straßen, Parks oder andere öffentliche Plätze. Dies hilft ihm, seine Fähigkeiten zur Leinenführigkeit unter verschiedenen Bedingungen zu generalisieren und zu festigen.

Es ist auch wichtig, auf die Reaktionen deines Hundes in verschiedenen Umgebungen zu achten. Beobachte seine Körpersprache und seine Reaktionen auf verschiedene Stimuli. Dies hilft dir, sein Verhalten besser zu verstehen und das Training entsprechend anzupassen.

Indem du das Training zur Leinenführigkeit in verschiedenen Umgebungen durchführst, stellst du sicher, dass dein Hund in der Lage ist, sich unabhängig von den äußeren Einflüssen auf dich zu konzentrieren und sicher an der Leine zu gehen.