Hund trinkt nicht oder zu wenig

Alarmstufe Dehydrierung: Was tun, wenn der Hund nicht oder zu wenig trinkt?

Wir möchten immer, dass es unseren Vierbeinern so gut wie nur möglich geht. Manchmal machen sie es uns zugegebenermaßen aber etwas schwer, denn anders als wir Zweibeiner können sie sich nicht konkret mit uns verständigen. Der Hund trinkt nicht? Er wird dir nicht sagen, warum das so ist. Du musst also selbst auf Ursachenforschung gehen - und solltest auch rechtzeitig einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker konsultieren, wenn er sich nach spätestens 36 Stunden immer noch nicht zum Trinken hat animieren lassen.

Aus Liebe zum Hund: Detektivarbeit für Hundehalter

Als Faustregelt gilt, dass Vierbeiner rund 60 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht am Tag trinken sollten. Bei einem 10 kg Hund summiert sich also auf 600 ml täglich, anderenfalls droht, vor allem mittelfristig, eine Dehydrierung. Zuerst solltest du also feststellen, wie viel Wasser dein Hund überhaupt täglich benötigt - und dann, so gut es geht, nachprüfen, ob die getrunkene Menge ausreicht. Ein Hund trinkt zu wenig, wenn er diesen Schnitt nicht erreicht, gefährlich wird es dann, wenn er ihn für längere Zeit unterschreitet.

Der Hund trinkt nicht? Ursachen dafür gibt es (leider) reichlich

So selten, wie manchmal angenommen, ist das also gar nicht. Die bekanntesten Ursachen sind:

- Futterumstellung
- Stress
- Erkrankungen
- Post-OP
- Läufigkeit
- Durchfall
- Dominanzverhalten

Speziell nach der Futterumstellung kommt es bei unerfahrenen Hundehaltern zu Verwirrung. Der Hund trinkt zu wenig, wenn er plötzlich nach BARF-Technik gefüttert wird? Das muss in der Realität gar nicht so sein, vor allem nicht, wenn zuvor ausschließlich Trockenfutter in seinem Napf landete. Wie der Name schon sagt, ist "Trockenfutter" weitgehend "trocken", hat also einen geringeren Wasseranteil als Nassfutter beziehungsweise rohes Fleisch. Bekommt er nun BARF, nimmt er also eine große Menge Wasser bereits über das Futter auf, weshalb er dann natürlich weniger Wasser aus seinem Wassernapf schleckt.


Bei den anderen Ursachen wird es schon komplizierter. Stress und Erkrankungen führen immer zu einem veränderten Fress- und Trinkverhalten. Hilfreich ist, dass eben dieses Symptom meist nicht alleinstehend auftritt, dazu gesellen sich meist ein verändertes Verhalten, Durchfall, Aggressivität, Verstopfung oder Ausschlag. Hält das länger als 36 Stunden an, musst du sowieso eine Tierarztpraxis oder -klinik aufsuchen, denn solch eine Erkrankung legt sich in meisten Fällen nicht von alleine.

Nach einer Operation (vor allem mit Vollnarkose) sowie nach einer Impfung beobachten Hundehalter oft ebenfalls ein verändertes Verhalten und klingeln bei ihrem Tierarzt oder Tierheilpraktiker des Vertrauens durch: "Hilfe, mein Hund trinkt nicht!". Wenige Stunden nach der Narkose muss das noch nicht schlimm sein, denn während der Operation wird der Vierbeiner intravenös mit Flüssigkeit versorgt. Du solltest schon vorab deinen Tierarzt befragen, ab wann der Hund wieder trinken darf - dich aber nicht wundern, wenn es am OP-Tag noch eher verhalten läuft.

Der Hund trinkt nicht - was können Herrchen und Frauchen unternehmen?

Mit einigen Tipps und Tricks kann man seinen Vierbeinern animieren, doch einmal häufiger zum Wassernapf zu gehen. Bei dem fängt es übrigens schon an: Probiere am besten einmal aus, ob er zum Napf geht, wenn du ihn an einer anderen Stelle aufstellst. Außerdem kannst du wichtige Flüssigkeit ins Essen "mogeln". Selbst wenn er keine Lust hat zu trinken, so hat er vielleicht Lust zu essen - dabei würde er automatisch auch eine größere Menge Flüssigkeit mit aufnehmen.



Außerdem könnten Herrchen und Frauchen den Wassernapf ein wenig interessanter gestalten. Früchte wie Cranberrys oder Blaubeeren schmecken Vierbeinern nicht nur, er wird außerdem automatisch versuchen, sie aus dem Wasser zu schlecken - wobei er wieder, freiwillig oder nicht, Wasser mitschlabbert. Es ist aber unbedingt darauf zu achten, dass Hunde nicht pauschal jede Frucht essen dürfen. Informiere dich also vorher, welche Zusätze erlaubt sind - und halte gegebenenfalls mit dem Tierarzt oder Tierheilpraktiker Rücksprache.



Turnierhunde, die in ihren Leistungsspitzen einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf haben, werden von ihren Haltern übrigens mit einem kleinen, aber cleveren Trick getäuscht. Ziegenmilchpulver macht die Flüssigkeit interessanter, spendet Energie und wird vom Körper der Vierbeiner gut verarbeitet. Auf gar keinen Fall sollten Hunde normale Milch bekommen! Außerdem gibt es eher verspielte Wasserspender, die übrigens auch Katzen überreden, die den Wassernapf sonst zu langweilig empfinden. Damit wird ein wenig Spielspaß und Beschäftigung zusammen mit der unbedingt notwendigen Wasserzufuhr kombiniert.

Der Hund trinkt noch nicht? Wenn alle Tipps und Tricks nicht helfen, hilft auch all die Warterei und Hoffnung nichts. Es kann sich um eine ernsthafte Ursache handeln, die unbedingt medizinisch abgeklärt gehört. Deshalb sollten Herrchen und Frauchen spätestens nach 36 Stunden bei einer Tierarztpraxis, -klink oder beim Tierheilpraktiker vorstellig werden. Bereits nach 48 Stunden besteht Lebensgefahr, da eine schwere Dehydrierung zu multiplem Organversagen führen kann - und es mittelfristig auch wird!

Eine Phase, in der unser Vierbeiner noch mehr Aufmerksamkeit verdient!

Der Hund trinkt nicht: Jeder Hundehalter hat das schon einmal erlebt. Manchmal sind Tiere eben störrisch, genau wie wir Menschen. Selbst uns passiert es oft genug, vor allem im heißen Sommer, dass wir zu wenig trinken und dehydrieren. Dein Hund kann dir das aber weder ankündigen noch kann er dir die Ursache mitteilen. Du musst ihn in dieser Phase deshalb besonders gut im Auge behalten. Vielleicht bedient er sich beim Freigang oder Gassigehen auch häufiger einer Regenpfütze und trinkt eigentlich genug? Vielleicht aber auch nicht! Wenn du Zweifel hast, ist der Gang zum Experten immer empfehlenswert und notwendig.